Allgemein- und Visceralchirurgie

Bist du auf der Suche nach einer Erweiterung deiner medizinischen Expertise? Dann solltest du das faszinierende Feld der Sportmedizin in Betracht ziehen.

Die zusätzliche Spezialisierung auf Sportmedizin kann von Ärzten im Rahmen ihrer Facharztausbildung oder im Anschluss daran erworben werden. Es handelt sich um eine Weiterbildung, die nicht Bestandteil der Facharztausbildung an sich ist.

Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung und der Prüfung durch die Ärztekammer erhalten Ärzte die Zusatzbezeichnung “Sportmedizin”, die es ihnen erlaubt, sich als Sportmediziner zu bezeichnen und entsprechende Leistungen anzubieten.

Auf welche Fachrichtung muss man sich dabei spezialisieren?

Du benötigst keine spezifische Spezialisierung, aber du solltest mindestens 2 Jahre in der direkten Patientenversorgung gearbeitet haben und idealerweise langfristig weiterarbeiten wollen.

Die meisten Sportmediziner sind selbst sportlich oder sogar aktive oder ehemalige Leistungssportler.

In der Regel handelt es sich bei Sportmedizinern um Unfallchirurgen/Orthopäden, Internisten, Kardiologen- oder Pneumologen, aber auch um Allgemeinmediziner.

Was bringt mir die Weiterbildung?

Sportmediziner können orthopädische oder internistische sportmedizinische Untersuchungen abrechnen. Dies kann neben der Arbeit im Krankenhaus oder der Praxis einfach geplant werden. Die Zusatzbezeichnung “Sportmedizin” darf zudem offiziell im Lebenslauf oder z.B. auf dem Praxisschild geführt werden.

fussballmeisterschaft

Ein weiterer Vorteil ist, dass Sportmediziner gerne für sportliche Veranstaltungen, Turniere, Vereinssport, aber auch Weltmeisterschaften oder Olympia angefragt werden. Nicht für alle Veranstaltungen ist die Zusatzbezeichnung Sportmedizin erforderlich, die Regel besagt: je offizieller eine Veranstaltung ist, desto eher muss ein solches Zertifikat nachgewiesen werden. Nützlich ist es aber auf jeden Fall.

Eine sportmedizinische Tätigkeit zum Beispiel bei einem Verein bringt zusätzliche Einnahmen, sie ist oft mit Vergünstigungen, Verpflegung vor Ort, Freikarten und dem “hautnah dabei sein” verbunden und lässt sich mit Reisen kombinieren (wenn man mit einem Team fährt).

Bei einem Fußballteam sitzt man auf der Trainerbank und je nach Vertrag begleitet man die Mannschaft und das interdisziplinäre Team auf Auswärtsspiele. Betreut man hingegen eine Olympiamannschaft, kann man diese zu den Olympischen Spielen begleiten.

Man kann auch für kurzfristige Veranstaltungen angefragt werden. Die Arbeit als Sportmediziner ist sehr vielseitig und befähigt einen Arzt auch außerhalb der Praxis oder dem Krankenhaus in einem sportlichen Umfeld zu arbeiten.

Weiterbildung Sportmedizin

Wie werde ich Sportmediziner?

Voraussetzung ist seit der neuen WBO 2020

  • entweder 6 Monate (auf den Internetseiten der Ärztekammern findet man oft noch die 12 Monate) bei einem Weiterbildungsbefugten in einer sportmedizinischen Einrichtung; dabei muss jeweils hälftig die physiologisch-internistisch-kardiologische sowie die chirurgisch-orthopädisch-traumatologische Seite abgedeckt werden.
  • oder alternativ: 240 Stunden Kursweiterbildung (Sportmedizinische Kurse) und 120 Stunden Vereinstätigkeit über 12 Monate (weitere Infos unten).

Manchmal kann die Weiterbildung in der sportmedizinischen Einrichtung und die Kursweiterbilfdung anteilig angerechnet werden. Dafür muss gesondert ein schriftlicher Antrag an die jeweilige Ärztekammer erfolgen.

Im Anschluss an die Weiterbildung ist eine Prüfung notwendig.

Wie bei fast jeder Zusatzweiterbildung (außer bei Notfallmedizin) darf auch hier die Prüfung erst nach der Facharztprüfung abgelegt werden. Eine Ausnahme ist die Ärztekammer Nordrhein in NRW (nicht die Ärztekammer Westfalen-Lippe!):  in diesem Einzugsgebiet darf bereits nach 2 Jahren Weiterbildungszeit in der direkten Patientenversorgung die Prüfung abgelegt werden.

Die Sportmedizinkurse

Die Sportmedizinischen Kurse machen Spaß. Sie finden zumeist an schönen Orten mit sportlich offener Atmosphäre und mit vielen interessanten Kollegen statt. Daher nehmen an den Kursen auch oft Kollegen teil, die nicht unbedingt eine sportmedizinische Weiterbildung anstreben, oder die diese schon haben.

Seit einigen Jahren werden die Kursinhalte in Module (früher ZTKs -“Zusatzqualifikation in Traumatologie und Kinesiologie”) aufgeteilt. Dabei gibt es 15 Module die unterschiedliche Inhalte vermitteln. Für die Anerkennung des erfolgreichen Abschlusses müssen sämtliche Module absolviert werden. Es bringt folglich nichts, 3-mal denselben Kurs zu besuchen, wenn hier die gleichen Inhalte vermittelt werden, um auf die 240 Stunden zu kommen.

Bei anerkannten Kursen wie z.B. den Sportmedizinischen Kursen in St. Anton oder auf Teneriffa stehen die Module/ZTKs, die mit dem Kurs abgedeckt werden, auf den entsprechenden  Internetseiten.

Eine Besonderheit bietet hier der Sportmedizinische Kurs Langeoog, der insgesamt 2 ganze Wochen jeden Sommer veranstaltet wird. Er ist anteilig (Woche 1, Wochenende, Woche 2) buchbar und bietet alle 15 Module/ZTKs an. Wer nur an einem Teil teilnehmen kann, bekommt die passende Anzahl (beliebiger!) Module bescheinigt, da die Sportmedizinische Weiterbildung Langeoog zur Bescheinigung aller 15 Module berechtigt ist.

Vereinstätigkeit

Der Verein sollte ein Sportverein sein, in dem eine oder mehrere Sportarten betrieben werden, die sich aus den 3 Dimensionen Ausdauer, Kraft und Koordination zusammensetzen und es müssen 3 Gruppen von Sportlern betreut werden (Kinder, Jugendliche, Profis, Breitensportler, Senioren o.a.). Zudem müssen mindesten 3 Untersuchungsgebiete abgedeckt werden (z.B. Wettkampfbetreuung, Trainingsbetreuung, sportmedizinische Untersuchungen) und das über den Zeitraum eines Jahres mit mindestens 2 Stunden pro Woche.

Sportmedizin

Ich will nur mal gucken – geht das auch?

Sportmedizinische Kurse können wie oben bereits erwähnt von jedem besucht werden. In einer sportmedizinischen Abteilung macht man zumeist auch gleichzeitig die Weiterbildung für Unfallchirurgie/Orthopädie oder Innere Medizin/Kardiologie, so dass einem durch eine Tätigkeit in diesem Feld keine Zeit in der Facharztausbiildung verloren geht.

sportveranstaltung

Sportveranstalter suchen häufig Ärzte, die einen oder mehrere Tage Sportveranstaltungen betreuen. Solche Veranstaltungen bieten sich besonders an, um zu sehen, ob sich diese Weiterbildung für einen selbst eignet. Sportmedizin ist eine der fünf häufigsten Weiterbildungen und damit auf jeden Fall sehr beliebt. 

Höhenmedizin<br />

Kann ich weitergehen und den Sportmediziner kombinieren?

Ja. Weitere interessante medizinische Weiterbildungen, die Schnittmengen und Verbindungen zur Sportmedizin haben, sind z.B. Höhenmedizin (medizinische Aspekte, die mit Aufenthalten in großen Höhen, insbesondere in den Bergen zusammenhängen) oder Tauchmedizin (gesundheitliche Aspekte des Tauchens).

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